Slammerei um viertel vor 3
Das Poetry Slam-Finale der Lesewoche in Jahrgang 9
Am Donnerstag, dem 17. Mai 2018 gegen 14:45 Uhr fand im Forum unserer Schule das große Poetry Slam-Finale des 9. Jahrgangs statt. Vorausgegangen war die Lesewoche zu Beginn des Monats. In dieser Projektwoche im Fach Deutsch beschäftigt sich der 9. Jahrgang regelmäßig mit dem Phänomen des Slammens.
Doch was ist Poetry Slam überhaupt? Gleich zu Beginn setzten sich die Schülerinnen und Schüler damit auseinander – mit der Geschichte, dem Ablauf eines Poetry Slam-Wettbewerbs, der Themenfindung für einen passenden Slam-Text sowie mit geeigneten Regeln zur Siegerermittlung. Demnach ist ein Poetry Slam – kurz gefasst – ein Wettbewerb, auf dem jeder, der einen Text dabei hat, dem er dem Publikum präsentieren möchte, diesen auch vortragen kann. Dabei ist ein Zeitlimit einzuhalten. Die Themenwahl ist frei. Die Texte können lustiger wie ernster Natur sein, zum Nachdenken anregen oder einfach nur das Publikum unterhalten.
Die Gruppe der Finalistinnen und Finalisten, welche vorher innerhalb ihrer jeweiligen Deutschkurse ermittelt worden waren, umfasste 15 Schülerinnen und Schüler. Die Themen ihrer Slam-Texte reichten von der Frage, was eigentlich Politik ist (Tarek Meiners) bis zur Selbsterkenntnis, zur Vermeidung von Unglücksfällen nicht immer so vorlaut zu sein (Tim Schreieck) über Gedanken zum einmaligen Stellenwert der Familie (Aliah Meaisho) bis hin zum Appell, sich als Verbraucher verantwortungsvoller für den Schutz unseres Planeten einzusetzen (. Eigentlich sollten es am Ende drei Gewinner sein, doch das Publikum zeigte durch minutenlangen Applaus, dass es gleich vier Slammerinnen und Slammer als Sieger des Wettbewerbs ansah.
„Willst du dir den Tag versau’n, musst du in den Spiegel schau’n.“ Diese und andere Weisheiten haute der passionierte Hobbylyriker Sven Mailänder im Rahmen seines Textes „Reime der Gemeinde“ raus und sorgte damit für nachhaltige Lacher im Saal. „Ich glaube, ihr hattet was zum Lachen, ich bin mich mal aus’m Staube machen.“ Ernster aber nicht weniger lustiger schaffte es Charlotte Döring, ihr Publikum zu begeistern. Kritisch setzte sie sich mit dem Kleidungs- und Schminkstil ungenannter Mitschülerinnen auseinander: „Sie haben einfach zehntausend Lagen Schminke drauf und wenn man die Person mal ungeschminkt sieht, fällt man vor Schreck um“. Ein weiterer Gewinner war Jan Niklas Heidemann, der mit bildgewaltiger Sprache a la Rosamunde Pilcher über seine lebenslange Liaison zu seinem Bügeleisen ein ganz heißes Eisen präsentierte. „Niemand könnte dich ersetzen und keinen anderen will ich jemals bei mir haben.“ Zum Dahinschmelzen romantisch! Zu guter Letzt schilderte Jan-Luca Rürup humorvoll einen klassischen Schultag, wie ihn vermutlich jeder schon einmal durchlebt hat. „Dritte Stunde: Mathe. Der hat die ganze Stunde über irgendeine scheiß Formel gelabert. Wo ich noch nicht mal wusste, was das war.“ Gottseidank kommt dann irgendwann: „Nächste Stunde: Lernzeit. Hat jeder von euch – Entspannen, Nixtun und keine Ahnung was.“
Die Gewinner und die Gewinnerin bekamen von der Organisatorin der Lesewoche, Frau Kosten, ausgewählte Titel aktuell erfolgreicher deutscher Slammer als Preise, sodass ihre Motivation, in Zukunft mit dem ein oder anderen Slamtext aufzuwarten, hoffentlich erhalten bleibt.