Am 15.02. füllte sich um 5.40 Uhr der Parkplatz der Erich Kästner-Gesamtschule Kirchlengern. Wenige Minuten später kam der Reisebus, um 28 Schülerinnen und Schüler aus Kirchlengern und Bünde für eine Woche in die Normandie nach Vassy zu fahren. Vassy ist ein kleines Dorf in der Nähe der Städte Vire und Flers. Begleitet wurden die Schüler von den beiden Lehrerinnen Frau Polifka aus Kirchlengern und Frau Bitter aus Bünde.
Nach einer 14-stündigen Fahrt und der Überquerung der Brücke „Pont de Normandie“, bei der ein wunderschöner Sonnenuntergang am Rande der Seine zu sehen war, kamen wir am Collège Anne Frank in Vassy an. Wir wurden sehr herzlich empfangen, die Gastfamilien warteten bereits gespannt auf dem Parkplatz und die französischen Austauschschüler rannten auf unseren Bus zu und nahmen ihren deutschen Austauschpartner mit nach Hause.
Am nächsten Morgen trafen wir uns um 8 Uhr in der Schule, um uns kennenzulernen und um einige Übungen und Aufgaben zur Sprachanimation zu machen. Der gesamte Austausch hatte das Motto „La nourriture – de la production à l’assiette“ – „Ernährung – von der Herstellung bis auf den Teller“.
Am Mittag aßen alle Schülerinnen und Schüler mit ihrem Austauschpartner in der Mensa und lernten bzw. erprobten die Ausdrücke bei Tisch. Es folgten Spiele und Aufgaben zur Sprachanimation und auch die Presse erschien bereits, sodass schon am Samstag der erste Artikel in der Zeitung war.
Nun kam das angsterregende Wochenende in den Familien. Doch es hat sogar Spaß gemacht: Viele Schülerinnen und Schüler besuchten mit ihren Gastfamilien die Abtei Mont-Saint-Michel auf einer felsigen Insel im Wattenmeer der Normandie. Andere besuchten eine Couscousparty, gingen zum Pferde- oder zum BMX-Rennen, besuchten die Party der freiwilligen Feuerwehr, spielten Bingo und vieles mehr. Eine Schülerin hatte großes Glück und gewann beim Bingo ein Tablet.
Am Montagmorgen trafen wir uns in der Schule und tauschten uns über das Wochenende aus. Im Anschluss daran fuhren wir mit dem Bus zu einem pädagogischen Bauernhof, um dort in deutsch-französischen Kleingruppen zehn Stationen zu besuchen. Es wurden verschieden Tiere gefüttert, Brot gebacken, Apfelsaft produziert, es wurde im Gemüsegarten gearbeitet, eine Suppe wurde gekocht und vieles mehr. Eine Attraktion war das vietnamesische Schwein „Noufnouf“, das gefüttert und gestreichelt werden durfte.
Dienstag folgte ein Tag am Collège. Die Schülerinnen und Schüler nahmen an drei Unterrichtstunden teil und erlebten, wie in Frankreich unterrichtet wird. Im Anschluss daran besuchten alle wieder in gemischten Kleingruppen den Markt von Vassy und führten Interviews mit verschiedenen Marktverkäufern und Händlern.
Nach dem Essen in der Mensa bereiteten die Kleingruppen Rollenspiele vor, in denen das auf dem Markt erlebte nachgespielt werden sollte.
Am Mittwoch stellten alle erschrocken fest, dass schon die Rückfahrt nahte. Es fanden noch Abschlussspiele und eine kurze Reflektion statt und der Nachmittag wurde in den Familien verbracht, um die Rückfahrt vorzubereiten oder um noch einige Städte und Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Einige fuhren nach Caen oder trieben Sport, andere verbrachten den Nachmittag im Supermarkt, um Souvenirs zu kaufen und um das Picknick für die Rückfahrt vorzubereiten.
Donnerstagmorgen trafen wir uns um Viertel vor 6 auf dem Parkplatz des Collèges. Vielen fiel der Abschied schwer, denn es hatten sich schnell feste Freundschaften entwickelt. Gut, dass es WhatsApp, Snapchat und Co gibt, sodass man regelmäßig miteinander kommunizieren kann, auch wenn das Internet in dem sehr ländlichen Vassy nicht so schnell ist wie bei uns.
Auf der Rückfahrt begleitete uns der Geruch von Camembert, den fast jeder als Mitbringsel gekauft oder geschenkt bekommen hat und dessen Geruch sich im warmen Bus entfaltete. Da er allen so gut schmeckt hat, nahmen wir dies gerne in Kauf. Der Geruch des Camembert in einigen Schultaschen wird alle noch an die Zeit in der Normandie erinnern. Wir freuen uns schon sehr auf den Gegenbesuch am 07. Juni und hoffen, dass die Zeit bis dahin schnell vergeht.
(Text und Bilder: Nadine Polifka)